Am 11.03. findet im Innenausschusses des Bundestages eine öffentliche Anhörung mit Experten zur Änderung des Telekommunikationsgesetzes bei der Bestandsdatenauskunft statt. Der Vorsitz der Sitzung ist mit Wolfgang Bosbach (Innenexperte der CDU/CSU) besetzt.
Wie ist Wolfgang Bosbach politisch einzuordnen? Wolfgang Bosbach hatte sich in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ, 11/2010) zur verschlüsselten Kommunikation im Netz wie folgt geäußert: “Wir brauchen dringend eine sichere Rechtsgrundlage für die Strafverfolgungsbehörden, um auch verschlüsselte Kommunikation Terrorverdächtiger über das Internet überwachen zu können. ..Der Computer selbst ist vom Zugriff nicht betroffen, es geht nur um die laufende Kommunikation bei einem schweren Tatverdacht.. ” Zwei Monate zuvor sagte er: “Das Internet wird zunehmend zum strafverfolgungsfreien Raum.” Zur Absage der Justizministerin an die Vorratsdatenspeicherung sagte er: „Wenn wir in Deutschland nicht gemäß den Richtlinien und gemäß unserer Verfassung die Daten speichern, ist das eine Einladung an alle Straftäter, die mit Hilfe von Telekommunikationseinrichtungen Straftaten begehen wollen, nach Deutschland zu kommen.“
Journalistenverbände, Datenschützer und Bürgerrechtler hatten den Gesetzesentwurf massiv kritisiert. Die Parteien haben folgende Sachverständige geladen:
- Wilhelm Achelpöhler, Rechtsanwalt, Münster
- Prof. Dr. Matthias Bäcker, Universität Mannheim
- Dr. Alexander Dix, Berliner Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit
- Prof. Dr. Dieter Kugelmann, Deutsche Hochschule der Polizei, Münster
- Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Bonn
- Prof. Dr. Kyrill-Alexander Schwarz, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Ernst Wirth, Bayerisches Landeskriminalamt, München
Die Anhörung wird live gestreamt und kann auf www.bundestag.de verfolgt werden.
Wann? 11.03.2013, 11-13Uhr
Wo? im Anhörungssaal 3.101 des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses in Berlin
Teilnehmen: Besucher können sich bis zum 7.März anmelden um an der Sitzung als Zuschauer teilnehmen zu können.
Notwendig ist hierfür lediglich eine Mail mit Angabe des Vor- und Zunamens sowie des Geburtsdatums an innenausschuss@bundestag.de. Vor Ort muss ein Ausweisdokument vorgelegt werden.